Edmund Neumann (1819-1873)
Erster Kurorchester-Dirigent.
Als Pionier der örtlichen Kur Musik - seit 1853 - und deren hohem Niveau war er bald gefeierter Kapellmeister jeder Kursaison.
Sein unerwarteter Tod 1873 traf Kurgäste und Bürger gleichermaßen.
Bei einem Spendenaufruf zur würdigen Gestaltung der Grabstätte kam die ansehnliche Summe von 500 Gulden zusammen. So konnte eine Büste ausMetallguss sowie eine Marmortafel angeschafft werden.
Die Zerstörung der Ruhestätte geschah in Etappen. Zum Ende des Ersten Weltkriegs verschwanden zunächst Büste und schmiedeeiserne Umrandung in einer Altmetallsammlung. Der Torso des Sockels und die weiße Marmortafel überstanden alle Umgestaltungen des Geländes bis zum Jahr 1954. Dann wurde die Grabstätte eingeebnet, wobei die Tafel zu Boden fiel und zerbrach. Besorgte Bürger stellten die Trümmer sicher und übergaben sie der Kurverwaltung, Jahre später blieben Nachforschungen nach dem Verbleib ergebnislos.
Man vermutete die Bruchstücke seien beseitigt worden. Bei Räumung des Staatsbadarchivs im Jahre 2007 konnten die drei aufgefundenen Teile einer Marmortafel von der Leiterin des Stadtarchivs, Frau Brigitte Faatz, identifiziert und sichergestellt werden. 2008 wurde mit städtischen Mitteln eine Instandsetzung veranlasst und danach die Tafel an der Süd-Mauer, in der Nähe ihres ursprünglichen Standortes, wieder angebracht.
Dem Kapellmeister
Edmund Neumann
gewidmet von Kurfreunden, hiesigen Bürgern
und seinen Freunden.
Hier ruhet
er nach zwanzigjährigem
Wirken,
Geb. am 12. Juli 1819
zu Cöln
Gest. am 1. Aug. 1873
zu Bad Nauheim
Sterbeeintrag:
1873 Totenbuch der katholischen Gemeinde Friedberg.
Neumann Edmund, Capellenmeister der dortigen Curcapelle und Bürger in Frankfurt, gestorben am 1. August in Bad Nauheim nachts halb 12 Uhr an Lungenblutschlag ohne vorgängiges Krankenlager, begraben am 4. August nachmittags 4 Uhr nach christlichem Brauche gemäß zu Erde bestattet, alt 54 Jahre, 19 Tage.
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Quelle: Bad Nauheimer Bad- und Kurliste vom Juli 1861